Ihr seit das Volk

Hallo zusammen,

heute schreibe ich im Namen von Robert, den ich gestern zu seinem Geburtstag im Krankenhaus besucht habe. Leider konnte ich nicht stenno mitschreiben und hab doch vieles vergessen. Die Kernaussage habe ich aber mitgebracht.

 

Wir [die Parkschützer] sind nicht das Volk, aber Ihr seit das Volk, Ihr armen Bürgerinnen und Bürger von Stuttgart. Und damit Ihr das Fällen der Bäume noch verhindert sollte es einen wilden Streik geben. Also morgen alle 2 Stunden früher aufstehen, ab in den Park und dann bis mittag der Arbeit fern bleiben.

und natürlich Oben Bleiben!!!

so nun hoffe ich mal das richtig wieder gegeben zu haben, OK etwas spät aber die Ereignisse liessen es nicht anders zu und werd mich in den Park zu Euch allen begeben.

mawi – für Robert

 

Und Dir lieber Robert alles Gute und viel Kraft dass Du bald wieder mit uns im Park bist!!!!!

KEIN BAUM WIRD FALLEN – robert versucht den schlossgarten – auch mit den extremsten Mitteln zu retten – und wär s sein Leben

hallo zusammen
es geht hin und her,rauf und runter – gestern sagte der Prof. noch: sie sind frisch infiziert vom HcV virus, d.h. es wird Ihnen jetzt ein halbes bis ein ganzes Jahr richtig dreckig gehen, das ist für das organ gar nicht gut; denn wir können immunbedingt nicht die medikamente einsetzen, die wir wollen, heute spricht oberarzt ganten. sie brauchen hanteln, sie brauchen treter im bett, damit sie wieder zu kräften kommen – und die sind in der tat am ende. Kolja war heute da, ich möchte gleich noch einen richtigen rundumschlag im internet starten an freund und feind, angefangen mit nils schmid über die „liebe“ angela merkel, bis zu dir geliebter hannes; an grube, an kretsche, an palmer und alle alle freundinnen und freunde eines bahnhofs mit köpfchen – wahrscheinlich gelingt es auch nicht ABER ICH GEBE ALLES – KANN MAN DENN 200 ALTE BAUMRIESEN FÄLLEN; UM FÜR MEHR ALS EINE DEKADE DIE WÜSTE ZWISCHEN bAHNHOF UND WAGENBURGTUNNEL ZU SCHAFFEN – LIEBER OBERVERWALTUNGSGERICHTSHOF – IST DAS KEIN ÜBERGEORDNETES INERESSE UND WIE ICH HANNES MITTE DEZEMBER TELEFONISCH DURCHGESAGT HABE; HIER KOMMT DER GANZE KLADDERADATSCH: MIR IST ZWEI TAGE NACH DER VOLKSASTIMMUNG EINE NEUE LEBER EINGESETZT WORDEN – HAT SUPER GEKLAPPT; ABER LETZTEN ENDES DOCH NICHT FUNKTIONIERT. ZWEITER ANLAUF AM 23.12. die SITZT JETZT; ABER ICH BIN MIT BETTFLASCHE; WÜRGEKRÄMPFEN; EINLÄUFEN – gestern mussten mich ein guter freund aus berlin und mein bruder wie einen sack aus dem stuhl zerren – und tägl blutabnahmen -schwachem essen – aber sehr netten krankenschwestern uNd auch einem guten ärztlichen personal beschäftigt – nix mehr mit ganzseitigen anzeigen in sowas wie der südd. ztg (20.9.2010) oder im freitag 24.3.2011: ))). auch keine fahnen mehr mit oben bleiben und schönen gelbweißen anti-stgt21-buttons ringsum – das war einmal – aber auch kein respekt für schmid und schmiedel – matthias wilde hat mir das buch bäume im stgter schlossgarten geschenkt – na dann schickt ktretsche, schmid, wulff und merkel mal an mein krankenbett, dass ich ihnen die leviten lesen kann – heiner geißler am besten gleich mit – und was tut fritz kuhn – der wäre ja aus hd und der sog Dominik wäre ja auch mal angesagt – nicht der presse sprecher der parkschützer UND „BILD“ DURCHAUS AUCH ZU WULFFEN GIBT ES EH A LOT
und das kommt jetzt auf meinen blog! morgen ausführlichER
der anzeigenrobert aus wiesloch

Fähnchen für die Volksabstimmung

Liebe Kopfbahnhoffreundinnen und – freunde,

für die Volksabstimmung habe ich nach langem Hickhack der unterschiedlichsten Art ein Motiv für eine sog. „Schwenkfahne“ entwerfen lassen. Hier der Entwurf:

Seit vorgestern hat mir eine Firma aus meiner Gegend auch Preise usw. dafür mitgeteilt. Das sieht so aus:

„Material: Stormflag – Hierbei handelt es sich um 100 % Polyesterwirkware speziell für starke Belastungen. Das Material ist sehr witterungsbeständig und reißfest (110 g/m²).

Druck: Im chemischen Durchdruck licht-, luft-, wasser- und sonnenecht bedruckt. Die Rückseite erscheint als Spiegelbild. Es wird mit einem 6er – 8er Raster gedruckt. Branchenübliche Farb- und Größenabweichungen +/- 10 % möglich.

Konfektion: Ringsum gesäumt, als Schwenkfahne mit einem Hohlsaum 3,5cm flach gelegt, Oberkante geschlossen, an der linken Seite versehen. Alle Nähte sind Doppelnähte zur Erhöhung der Reißfestigkeit.

Motiv :     4-farbig Raster (unter drucktechn. Vorbehalt )

Vorlage :   als Datei nach Absprache mit Farbangaben

Format :    40 x 30 cm

Anzahl Preis Einzelstück Gesamtpreis
Preis für Auflage 1 Stck 105,00 105,00 € + 19% MWSt
Preis für Auflage 50 Stck 15,00 750,00 € + 19% MWSt
Preis für Auflage 100 Stck 8,50 850,00 € + 19% MWSt
Preis für Auflage 1.000 Stck 2,90 2.900,00 € + 19% MWSt

selbes Material etc.

Format :    140 x 100 cm

Anzahl Preis Einzelstück Gesamtpreis
Preis für Auflage 1 Stck 184,65 184,65 € + 19% MWSt
Preis für Auflage 50 Stck 17,50 875,00 € + 19% MWSt
Preis für Auflage 100 Stck 12,75 1.275,00 € + 19% MWSt
Preis für Auflage 1.000 Stck 8,45 8.450,00 € + 19% MWSt

Meine Idee war und ist, sie an Fahrrädern oder Autos zu befestigen und lustig im Winde flattern zu lassen im ganzen Lande – im Frühjahr hatte ich beim Kampf gegen die Atomlobby mit dem entsprechenden Fähnchen hier um Wiesloch herum großen Erfolg.

Schön wäre es ja zum Beispiel, wenn wir im Vorfeld der Volksabstimmung eine Sternfahrt mit solchen Fähnchen mal nicht bloß in Stuttgart zur Montagsdemo, sondern passend zur Volksabstimmung aus dem ganzen Land zum Bonatzbahnhof in Stuttgart machen würden oder? … je näher wir an Stuttgart herankommen, desto mehr Leute verbünden sich mit den Ankommenden …

Warum es mit meinen Fähnchen gegen „Stuttgart 21“ so lange gedauert hat, was ich mir sonst noch davon verspreche usw., habe ich vor morgen (Montag den 17.10.) hier genauer zu erzählen. Mal schauen, ob ich das schaffe! Denn ich hab morgen früh einen wichtigen Arzttermin und werde am Dienstag verreisen.

Diese Fahne stellt in keiner Weise eine Konkurrenz zu irgendwas anderem dar (Informationsflyern, offiziellen Headern des Aktionsbündnisses usw.), sie kann derlei auch nicht ersetzen! Es ist als weiterer Ausdruck der bunten Vielfalt unseres Widerstands gedacht.

Nur kurz meine Begründung für diese Idee: Das meiner Meinung nach unschlagbare Plus dieser Fahne ist ihre Einfachheit, zeigt sie doch nichts als die beiden bekanntesten Motive unseres Kampfes für den Erhalt und die Erneuerung des bestehenden guten Stuttgarter Kopfbahnhofs!

Aber es gibt ein paar Schwierigkeiten:

Die Volksabstimmung findet schon in gut einem Monat statt :-(((

Die Lieferzeit der Fahnen beträgt 10 bis 20 Arbeitstage :-(((

Ich bin ab übermorgen (18.10.) für gut 10 Tage ins Ausland verreist – allerdings per Internet erreichbar – bedingt – und auch in der Lage, Dinge zu organisieren, z.B. Fahnen zu ordern – ebenfalls bedingt 😉

UND AM SCHWERSTEN WIEGT: Die Fahnen müssen bezahlt werden :-((( Je mehr gewünscht werden, desto weniger kosten sie – Da ich schon sehr viel Geld in den Widerstand gegen den GrabeGrube-Bahnhof gesteckt habe (zwei kostspielige ganzseitige Anzeigen, Einschreiben an alle SPD-Abgeordneten im neuen Landtag) und mir schon das eigentlich gar nicht leisten konnte, wäre ich dankbar, wenn ich nicht irgendwelche finanziellen Vorleistungen erbringen müsste. Insofern hoffe ich dann morgen auf vielfältige Resonanz, natürlich am besten auf zustimmende, wenn möglich aber auch auf Vorschläge, was ich machen soll und kann.

Wenn meine Idee aber keine Zustimmung findet – auch nicht schlimm! Dann kann ich mir alle weiteren Mühen sparen – UND WERDE AUCH NICHT SAUER SEIN – aber auch nicht im Kampf für den Kopfbahnhof nachlassen.

Ein Jahr später – Anmerkungen zu meiner Anzeige in der Süddeutschen vom 20.9.2010

Ein Jahr ist nun vergangen, es gab kurz nach dem Erscheinen der Anzeige den „Schwarzen Donnerstag“, es gab danach und gibt immer noch viele große lebendige und kraftvolle Demonstrationen, es gab die sog. „Schlichtung“, es gab und gibt friedliche und sehr erfindungsreiche Aktionen mit Vogelhäuschen, Lebkuchen, Frühstücken am Bauzaun, Sitzblockaden, Schwabenstreiche usw., im Ländle haben wir seit März 2011 eine andere Regierung, nämlich Grün-Farblos, es gibt inzwischen die „längste Mahnwache Deutschlands“ am Nordausgang des Bahnhofs, es gab die Veranstaltung „Stresstest“ mit Überraschungs-Ei „Kombilösung“, es gab und gibt viele Versprechungen und immer wieder neue Skandale und Verfassungsbrüche, die aufgedeckt wurden, Irreführung nicht nur der Öffentlichkeit, sondern auch der Parlamente. Seit heute endlich wohl auch eine Anzeige der „JuristInnen gegen Stuttgart 21“ gegen die Bahn wegen des Verdachts auf Betrug … Aber wir können uns inzwischen auch auf die HUNDERTSTE Montagsdemo freuen usw. usw. usw. –

Und am 27.11. wohl kommt der sog. „Volksentscheid“. Darauf müssen wir uns vorbereiten!

Die Politik und die Bahn sind nicht in der Lage, die Fakten zu akzeptieren und endlich auch ohne Volksbefragung mit dem Unfug „Stuttgart 21“ schlicht und einfach aufzuhören.

Weder Frau Merkel als oberste Instanz auch in Sachen „Bahn“ noch Herr Ramsauer oder Herr Grube sind in der Lage einzugestehen und zuzugeben, dass sie sich geirrt haben, und ein Machtwort zu sprechen: „Wir hören auf! Wir sorgen lieber dafür, dass es im Winter nicht zu solchen Verspätungen kommt wie vor knapp einem Jahr! …dass Reisende im Sommer wegen mangelhafter Klimaanlagen nicht zu ersticken drohen! Wir stecken das Geld lieber in sinnvolle, sogar notwendige und international vereinbarte Projekte wie die Rheintalstrecke!“ usw. usw. usw. usw.

Und die unsägliche SPD im Ländle ist ebenfalls nicht in der Lage, aus Wahlergebnissen die richtigen Schlüsse zu ziehen: Desaster bei der Kommunalwahl in Stuttgart anno 2009, schlechtestes Wahlergebnis im Land überhaupt im März 2011. Weinselig redet ein Herr Schmiedel vom „Segen Gottes“, der über S21 liege. Kleinlaut bittet ein Herr Schmid um Respekt für die Befürworter des Tunnel- und Immobilienprojekts. Vollmundig schwafelt ein Herr Gönner (nomen est omen) was von Infrastrukturprojekt, von schnelleren Verbindungen zwischen Metropolen ….

Merkt Ihr gar nichts? Wie dumm und blind müsst Ihr sein!!!??? Die Grünen, die ehemaligen von Euch so gescholtenen „Schmuddelkinder“ deutscher Politik, überflügeln Euch, Ihr sog. Volksparteien, und stellen zum erstenmal einen Ministerpräsidenten in einem Land J))) In Berlin kommen die „Piraten“ auf Anhieb auf NEUN Prozent – und was bei dieser Überraschung entscheidend ist: die Piraten schaffen es, dass 21.000 sog. NICHTWÄHLER plötzlich wählen gehen, die vom Bundespräsidenten immer und immer wieder als unpolitisch Gescholtenen gehen wirklich zur Urne, um ein Kreuzchen zu machen, vor allem junge Leute, die doch nichts in der Birne haben – angeblich – als Komasaufen, Computerspiele und Internet. Sie beweisen so, dass sie keineswegs so unpolitisch sind wie Herr Wulff meint, SONDERN: dass sie EUCH nur satt und übersatt haben, Euch, die Merkels, Wulffs und Mappusse, Euch die Westerwelles, Lindners und Rösners, Euch die Steinmeiers, Steinbrücks und Gabriels – Euch mit Euren leeren Worthülsen und Blablabla! die Ihr zudem so unendlich viel Geld zum Fenster hinauswerft (im Fall „Stuttgart“ genauer gesagt: „verbuddelt“), das Euch gar nicht gehört!

Ja selbst Ihr, Ihr Grünen, die Ihr nun (nachdem es den ersten „grünen“ Ministerpräsidenten gibt und nach dem Einzug der „Piraten“ ins Berliner Abgeordnetenhaus) von den Medien „etabliert“ genannt werdet – Sie Herr Kretschmann, erster Mann im Staate Baden-Württemberg, gerühmt wegen seiner Glaubwürdigkeit, ehrlicher Makler durch und durch! – Sie, der Sie in einer Pressekonferenz am 15.11.2010 zum Rechtsgutachten des Verfassungsrechtlers Hans Meyer folgende Konsequenzen angekündigt haben (bis heute so auf Ihrer web-Seite: http://winfried-kretschmann.de/aktuell/volltext-startseite/article/winfried_kretschmann_finanzierungsvertraege_zu_stuttgart_21_sind_nichtig/:

„Die Bahn muss wissen: Die Zahlungen des Landes sind verfassungswidrig, der Finanzierungsvertrag nichtig. Falls die Grünen nach der Landtagswahl in Baden-Württemberg Regierungsverantwortung tragen, werden wir die Zahlungen sofort einstellen und bereits gezahlte Beträge zurückverlangen. Mit uns wird es keine Fortsetzung des Verfassungsbruchs geben.“

Heute NACH der – möglicherweise auch für Sie überraschend! – gewonnenen Wahl ist davon keine Rede mehr – im Gegenteil! Glaubwürdigkeit sieht anders aus! Warum tun Sie das? Der „Spiegel“ vermutet in einer seiner letzten Ausgaben im Artikel „Das grüne Wunder“: weil Sie die Neubaustrecke Ulm – Wendlingen bauen wollen … wie bitte???

… wissen Sie denn nicht, dass diese Neubaustrecke ebenfalls gefährlicher Unfug ist: auch hier sollen in tektonisch völlig unklarem Gelände für Unsummen Tunnels gebaut werden und – wieder so eine Unsäglichkeit: das, wofür das Geld überhaupt zur Verfügung gestellt werden soll, KANN diese Neubaustrecke GAR NICHT leisten – Güterverkehr ist hier noch schwerer zu bewerkstelligen als auf der alten Strecke durch die Alb.

Wenn da die Wähler nicht die schlichte Verzweiflung packen MUSS!!!!! Haben Sie nicht noch vor weniger als einem Jahr (allerdings VOR der gewonnenen Landtagswahl) einen Politikwechsel VERSPROCHEN (Bundesdelegiertenkonferenz der Grünen in Freiburg am 20.11.2010) http://winfried-kretschmann.de/redeninterviews/

AUA!

Aber wir bereiten uns nun auf die Volksbefragung vor – schaumama!!! … wie hieß es doch so nett in meiner Anzeige von vor einem Jahr: „ein super spannender Fight“ – da müssen wir, d
ie Freunde eines renovierten Kopfbahnhofs, gegen die geballte Unvernunft und gegen das geballte Geld ankämpfen – vielleicht dass uns nicht Gott (der ist ja auf der Seite von Schmiedel und Konsorten) aber der Himmel beisteht

„JETZT IST AUCH DER HIMMEL GEGEN STUTTGART 21“

und ich hoffe mal, der bleibt auch auf unserer Seite (bis er einstürzt)! Aber vor allem sind wir selbst gefragt, indem wir die Volksabstimmung zu einem guten Ende führen und weiter demonstrieren, blockieren, singen und tanzen und OBEN BLEIBEN!

Euer Robert Naumann
PS: … und dann habe ich endlich mein kleines buntes hübsches Fähnchen, mit dem ich dann hier immer durch die Gegend radeln werde (Größe: 28,5×36 cm)

 

Brief an Nils Schmid und Frau

Peter Robert Naumann – Parkschützer und Rentner –                                                                                 Wiesloch, 03.08.2011

noch einmal GEGEN STUTTGART 21

Sehr geehrte gnädige Frau, sehr geehrter Herr Wirtschaftsminister Dr. Schmid,

noch einmal ein Brief von Robert Naumann aus Wiesloch, noch einmal zum Tunnelbahnhof – was soll das?

Ja die Hoffnung stirbt zuletzt.
Nun sind Sie Wirtschafts- und Superminister. Und da hat Ihnen doch der alte ehemalige Generalsekretär der andern „Volkspartei“ ein Ei ins Nest gelegt (womit niemand rechnen konnte), dessen Ausbrüten der neuen Regierung im Ländle, mehr noch aber Ihrer eigenen Partei ordentlich Schwierigkeiten bereiten wird. Wenn das Küken schlüpft, drohen alle Schalen explosionsartig durch die Gegend zu fliegen. Dass ich mit dieser Vermutung nicht so ganz unrecht zu haben scheine, erkennt man daran, dass einerseits Ihr Fraktionsvorsitzender Schmiedel, als Hardcore-Vertreter des GrabeGrube-Bahnhofs und Poltergeist gut bekannt, sich über Herrn Geißler folgendermaßen lustig macht:

„Der greise Zauberer hat kein junges Kaninchen, sondern ein altes Karnickel aus dem Hut geholt.“

Derselbe gibt bei RP online zum besten:

„Die Grünen werden das Projekt zwar nie akzeptieren, aber das ist auch nicht notwendig. Denn das Volk wird es bei der Befragung im Oktober tun, denn das Volk ist doch nicht blöd.“

(wo man sich dann fragen kann – bei allem Respekt, den Sie in Ihrem Brief an mich im vorigen Jahr angefordert hatten – ob nicht Herr Schmiedel und die SPD-Granden im Land „blöd“ sind, das Volk sicher nicht). Das wird nur mal wieder von der alten Tante SPD (die ihren Namen seit längerem so wenig verdient wie die andere „Volkspartei“ den ihren) an der Nase herumgeführt – wie gesagt: warum soll ein Winzer im Kaiserstuhl darüber entscheiden und wie soll er darüber überhaupt entscheiden können, dass und ob ein gut funktionierender Kopfbahnhof in Stuttgart (Stiftung Warentest 05/11) zu einem nicht funktionierenden umgebaut wird – was hat das mit „Volk“ zu tun? Sie allerdings Herr Schmid und auch Ihr Kollege Schmiedel – Sie könnten es wissen!!! Wer im vorigen Jahr die sog. Schlichtung aufmerksam verfolgt hat, konnte spätestens danach wissen, um was es sich bei S21 in Wahrheit handelt (denn als Fakten-Check war die Veranstaltung durchaus ok): S21 ist das Kürzel für ein Milliardengrab, für eine grandiose Verschlechterung des Eisenbahnverkehrs, für ein Milliarden-Immobiliengeschäft USW. Ihnen und Ihrer Partei hätte es gut angestanden zu lernen und umzudenken. Aber noch ist die SPD ja nicht im einstelligen Bereich der Wählergunst angelangt … da muss doch noch ein bisschen dran gearbeitet werden.

Sie merken schon, ich bin richtig zornig (nicht wütend! – wie Georg Schramm auf einer Montagsdemo klug auseinandergehalten hat) !!!

Andererseits spricht die stellvertretende Vorsitzende der SPD-Fraktion im Bundestag (sogar aus DER Hardcore-Gegend Ulm) Hilde Matheis im SWR-Interview am 1.8. morgens von einer „Provokation“, weil die DB nur einen Tag nach dem Geißlerschen Kompromissvorschlag für sage und schreibe 750 Mio Euro Tunnelaufträge vergibt. An einer Verständigung mit der Bevölkerung in Stuttgart scheint der Bahn absolut nicht gelegen. Sie persönlich halten sich anscheinend diplomatisch zurück. Und wie sieht es sonst mit der SPD aus?

Nach diesem Zornesausbruch versuche ich mich zu zügeln. Ich hab mir gedacht, Sie sprechen mal mit Ihrem „Migrationshintergrund“, Ihrer Frau – Frauen sind oft einfühlsamer und verständnisvoller als Männer – und vielleicht versteht sie bei aller Liebe zu Auto und Flugzeug ihres Gatten, dass es doch völlig unsinnig ist,

nur damit später die Anschlusszüge im Stuttgarter Hauptbahnhof in der Regel weg sind (also doch besser mit dem Auto fahren oder mit dem Flugzeug fliegen!),

nur damit die Menschen lernen, wie schön es ist, wenn 17,5 km lang wunderhübsche blaue Rohre kreuz und quer durch die Stadt laufen – das ist ja fast ne Christo-like Stadtverschönerung – kann man bestimmt unter dann auch nicht aufhebbaren Denkmalschutz stellen,

nur damit die Leute endlich wissen, dass man nicht einfach aus einer U-Bahn-Station aussteigen kann – mitten in einer Stadt – und dort – ohne Eintrittskarte! z.B. mit seinem Kind unter Bäumen lustwandeln, als Student dort ein Buch lesen oder überhaupt ein Bierchen trinken – ja wo sind wir denn !!! Hat das was mit „wirtschaftlichem Optimum“ zu tun!!!

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trotzdem: NUR AUS SOLCHEN GRÜNDEN –

und damit man 2 Minuten schneller an den Mineralquellen in Bratislava ist – wo ist das überhaupt? –

nur um den uralten völlig veralteten Bonatzbahnhof auf sein Wesentliches komprimieren und ihm die Flügel entfernen zu können – wozu braucht ein Bahnhof überhaupt Flügel? –

nur um des Nervenkitzels wegen, wie viele Leute wohl bei den Tunnelbauten in schwierigen Gelände drauf gehen – und dann kommt später ja noch der Albaufstieg!

nur um des Schauspiels willen, den Stuttgarter Talkessel mal als ausgedehnte Seenlandschaft erleben zu dürfen, vielleicht auf der eigenen Jacht über Villen und Kirchen hinweg, die hineingeplumpst sind – hoffentlich ist „Bild“ dabei :-))) –

NUR AUS SOLCHEN GRÜNDEN Milliarden in völlig unübersichtlicher Höhe zum Fenster hinauszuschmeißen, ist das nicht doch etwas zu teuer für SO EINEN FILM, lieber Nils????“ wird Ihre Frau Sie vielleicht fragen! Ach wär das schön!!!!

Vielleicht – ich habe Sie und all die andern SPD-Landtagsabgeordneten, an die ich einen gleichlautenden Einschreibebrief geschickt habe, nicht überzeugen können – Sie alle sind waghalsig genug, die politische Verantwortung für die Folgen (um es mal neutral-pauschal auszudrücken) dieses Großprojekts zu übernehmen. Und Sie haben ja auch Gottes Segen in Gestalt des Gottesmannes Bräuchle auf Ihrer Seite – wir haben nur den Regenbogen :-))) – und allerdings die guten Argumente ALLE!

Viel Spaß beim Bauen und Räumen und Fällen und Zusammenprügeln und … sehr geehrter Herr Dr. Schmid – grüßen Sie Ihre Frau, Ihren Migrationshintergrund,

in steter Verbundenheit

Robert Naumann

PS: Ich erlaube mir, diesen Brief auf meiner

Internetseite http://roberts-tagebuch.de/blog/ zu veröffentlichen.

Anlage: Aufsatz von Prof. Dr. R. Geitmann zur „Volksabstimmung über Stuttgart 21“